SELBSTHILFEGRUPPE


    PARKINSON


                                     WITTMUND


für Betroffene und Angehörige



Wie bemerke ich ...










Diagnose


Die Diagnose Parkinson wird in erster Linie aufgrund der Symptome und der neurologischen Untersuchung festgestellt. Es gibt keinen Bluttest oder andere technische Untersuchungen, die eindeutig ein bestimmtes Parkinsonsyndrom definiert.

Weitere Untersuchungen dienen dem Ausschluß anderer Krankheiten. Ein wichtiger Punkt, in der zwischen Parkinsonerkrankungen und anderen Krankheiten, ist das Ansprechen auf den Dopaminersatzstoff Levodopa (L-Dopa).

Zur Diagnostik werden auch bildgebende Verfahren wie Computertomografie (CT), Magnetresonanztomografie (MRT) und die Single-Photon-Emissions-Computertomografie (SPECT) eingesetzt. Mit verschiedenen SPECT - Techniken kann gezeigt werden, ob und wo im Gehirn eine Dopaminstoffwechselstörung vorliegt.



Krankheitsverlauf


Bei Parkinson handelt es sich um eine langsam fortschreitende Erkrankung, für die es bislang keine Heilung gibt. Patientinnen und Patienten mit idiopathischem Parkinsonsyndrom, die gut auf die Behandlung ansprechen, haben in der Regel eine ähnliche Lebenserwartung wie gesunde Menschen.

A typische Parkinsonerkrankungen dagegen, sind meist mit einer deutlich schlechteren Prognose verbunden. Die Krankheit schreitet rascher voran, da Betroffene nicht oder kaum auf eine Behandlung mit Levodopa (L-Dopa) ansprechen.



Behandlung mit Medikamenten


Levodopa (L-Dopa)

Levodopa ist eine Vorstufe von Dopamin. Nach Überwinden der Blut-Hirn-Schranke wird L-Dopa im Gehirn zu Dopamin umgewandelt und kann wie körpereigenes Dopamin wirken. Das L-Dopa und ein Decarboxylasehemmer werden mehrmals am Tag genommen. Diese sollten möglichst jeden Tag zur gleichen Zeit genommen werden. Dabei verhindert der Decarboxylasehemmer eine Umwandlung von L-Dopa zu Dopamin, bevor es die Blut-Hirn-Schranke überwunden hat.



Multimodale Komplexbehandlung


Für Menschen mit Parkinson kann diese Behandlung in einer Klinik sinnvoll sein. Diese besteht aus mehreren

Behandlungsverfahren und dauert in der Regel 11- 14 Tage. Die Kosten werden jeweils einmal im Jahr von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

Während der medikamentösen Therapie wird die Medikation durch Neurologen überprüft und ggf. angepasst.

Mit Physiotherapie kann Gang- Standunsicherheit entgegengewirkt werden. Durch spezielle krankengymnastische Übungen oder Gerätetraining sollen Muskel-aufbau gefördert sowie -abbau verhindert werden.

Mit Logopädie werden Sprach- und Sprechstörungen behandelt. Das Training besteht in der Regel aus Übungen für Stimme und Stimmlautstärke, sowie Übungen für die Mundmotorik.

Durch Ergotherapie soll eine Erhöhung der Geschicklichkeit im Alltag erreicht werden. Die Übungen orientieren sich in der Regel an Aktivitäten des täglichen Lebens wie Essen, Haushaltsversorgung, Ankleiden oder Körperpflege.

Die Neuropsychologie beschäftigt sich mit kognitiven Störungen, die durch die Parkinsonkrankheit hervorgerufen weden. Auch Ängste, Depressionen oder Unsicherheiten können bei Bedarf behandelt werden.

Bei Bedarf können Entspannungsangebote genutzt sowie -techniken erlernt weden, z.B. Yoga, Qigong oder Massagen.

Zu den Aktivierende Therapien gehören u.a. :

- Krafttraining - Gangtraining

- Nordic Walking - Verbesserung/ Erhalt des Gangbildes

- Tanzen - Gleichgewicht

- Musik - und Theatertherapie - Kraft und Dehnübungen

- Tai-Chi, Qigong - Bewegungsstrategien

- Laufbandtraining - Vorbeugung von Stürzen



Schmerzen bekämpfen bei Parkinson


Ca. 40% der Patienten/innen klagen über Schmerzen und/ oder Missempfindungen. Trotz dieser Häufigkeit werden Schmerzen in ihrer Bedeutung weiterhin unterschätzt und verkannt. Nicht selten gehören Schmerzen zu den Erstsymtomen bei Beginn der Krankheit.

Auch im weiteren Verlauf der Krankheit können immer wieder Schmerzen auftreten. Insbesondere führen die kommenden und gehenden Schmerzen im Rahmen von Wirkungsschwankungen der Parkinsonmedikation mit Dopaminersatzstoffen zu Verwirrung.

Zudem werden die Schmerzintensität und das Schmerzleben durch die Dopaminersatztherapie verändert. D.h., dass sich bei nicht parkinsonbedingte Schmerzen, die im Alter wegen Veränderungen an den Gelenken und der Wirbelsäule häufig sind, eine gute Einstellung mit Dopaminersatzstoffen lindernd auf die Schmerzen auswirkt.

Bei Parkinsonpatienten/innen muss man besonders an folgende Schmerzprobleme denken: Verstopfung, Harnverhalten, Sodbrennen (Reflux-Krankheit), Magen - und Zwölffingerdarmgeschwüre, Durchblutungsstörungen wie arterielle Verschlußkrankheit, Beinvenenthrombose und anderen Schmerzen, die unabhängig von den richtig und ausreichend dosierten Parkinsonmedikamenten auftreten, bzw. sich durch die Dopaminersatzstoffe nicht verändern lassen.


Die Schmerzen erfordern mehr diagnostische Anstrengungen im Hinblick darauf, ob nicht etwas Parkinsonunabhängiges dahinter steckt. Hier hilft im ersten Schritt herauszufinden, ob höher dosierte Dopaminersatzstoffe die Schmerzen lindern.


In der Praxis klagen Parkinsonpatienten/innen am häufigsten über Schmerzen der Muskeln, Knochen und Gelenke. Die Schmerzen werden von Patienten/innen im Zusammernhang mit " Steifheit " beschrieben und als Muskelkater, Glieder- und Knochenschmerzen sowie Verspannungen erlebt. Ziehende Schulter - Arm - Schmerzen werden häufig als orthopädische bzw. reuhmatische Beschwerden fehlgedeutet (Sogenannte Schulter-Arm-Syndrom).

Der Rückenschmerz wird durch die vornüber- oder zur Seite gebeugte Haltung von Parkinsonpatienten/innen gefördert. In der Extremform, der sogenannten Kamtokormie, die beim Gehen kommt, treten schwerwiegende, chronische Schmerzsyndrome regelhaft auf.


 





Durchbruch bei Parkinson



Hoffnung


Bei der Suche nach der Ursache könnten Gene eine Rolle spielen, Umweltgifte und auch viele Kopfbälle bei Fußballern zum Beispiel.

Von den zugelassenen Medikamenten kann keine das absterben der Gehirnzellen, die den für Bewegung zuständigen Botenstoff Dopamin produzieren, verhindern. Doch jetzt gibt es Hoffnung.

Eine Forschung, die der an Parkinson erkrankte Michael J. Fox, mit seiner Forschungsstiftung, mit rund 3 Millionen Euro unterstützt. Es wurde ein neuer Scan, den PET-Tracer ACI-12589, ermöglicht. Das Verfahren soll Parkinson und verwandte Störungen mit höherer Sicherheit früher sichtbar machen.

Letzlich ist es ein Weg, die Diagnostik und Behandlung zu beschleunigen.




Die Hoffnung stirbt zuletzt


Mehr davon später und ausführlicher.




















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